Bartletts Konzeption des Schemas und kulturelle Identität:
Eine ethnopsychologische Feldstudie an der Karibikküste Nicaraguas
Wien/Granada, Nicaragua 2003-2004

C. F. Bartletts Konzeption des Schemas als gedächnisstrukturierendes Phänomen hat sich seit den späten sechziger und frühen siebziger Jahren in zahlreichen experimentellen Studien gut bewährt. Sein Interesse an einer Synthese von Psychologie und Anthropologie fand hingegen im Zuge der Wiederentdeckung und Neubewertung seines Ansatzes während der so genannten kognitiven Wende der Psychologie nur wenig Beachtung. In der hier vorgestellten ethno-psychologischen Studie wird zu zeigen versucht, dass sich aus dem Bartlett’schen Schemabegriff ein Kriterium für kulturelle Identität entwickeln lässt.

Die Untersuchung soll in einer ethnisch heterogenen Zone an der Karibikküste Nicaraguas, der „Laguna de Perlas“, durchgeführt werden. Allerdings wird der Focus der Studie nicht auf die Untersuchung der Wirksamkeit kulturspezifischer Schemata für die Strukturierung von Gedächtnisprozessen, sondern für die Strukturierung von direkten Wahrnehmungsvorgängen gelegt. D. h., es geht letztlich darum, Bartletts anthropologischen Ansatz für die Psychologie der Wahrnehmung fruchtbar zu machen. Zudem soll auch die Frage empirisch untersucht werden, ob es Hinweise dafür gibt, dass die Genese eines Schemas sich weiter als zur ontogenetischen „Prägung“ zurückverfolgen lässt.

Projektträger:
Ludwig Boltzmann-Institut für Bewusstseinspsychologie und transkulturelle Psychotherapie, Wien, in Kooperation mit Fundación Casa de los Tres Mundos, Granada, NIC.

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